Obertonsingen
...ist ein Spielen mit der Klangfarbe des gesungenen Klanges. Durch bestimmte Gesangstechniken werden einzelne Obertöne herausgefiltert und mithilfe des Resonanz-Phänomens in der Lautstärke angehoben, so daß sie (mehr oder weniger) deutlich hörbar Teil des musikalischen Geschehens werden. In unserer westlichen Kultur hat es seine Anfänge etwa Ende der 1960er Jahre.
Der Obertongesang ist keine neue Erfindung, denn er wird, wie sich auch hierzulande einigermaßen herumgesprochen hat, seit vielen hunderten von Jahren im fernen Osten von verschiedenen Völkern praktiziert. Ein typischer Vertreter dieses östlichen Obertongesangs ist beispielsweise Hosoo, der seit vielen Jahren in Deutschland lebt und mit seiner Gruppe "Transmongolia" traditionellen Obertongesang modern präsentiert (unbedingt hörens- und sehenswert).
Eine vergleichbare Tradition haben wir im Westen nicht, aber, mit ersten Wurzeln in den bewegten 1960-er Jahren, entwickelte sich bei uns in den folgenden Jahrzehnten ein (uns) eigener westlicher Obertongesang. Zu den prominenten (frühen) Vertretern dieses westlichen Stils gehören David Hykes, Christian Bollmann und Michael Vetter, um nur einige wenige zu nennen.
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Auftritt in Bad Essen 2008. Auf dem Foto sind zu sehen, von rechts nach links: Eva Struck, Hubert Arendt, Werner Rüdiger
Der westliche Obertongesang ist bei uns bislang weitgehend unbekannt geblieben (kennt aber durchaus seine Nische). Vielleicht hängt das damit zusammen, daß die Obertöne die leisen Töne sind und daher in unserer recht lauten Welt ein wenig untergehen. Man muß schon ein wenig die Ohren spitzen und achtsam sein für die kleinen Feinheiten, wenn man denn in den Genuß ihres besonderen Zaubers kommen möchte. Westlicher Obertongesang ist sicherlich alles andere als "Mainstream", aber für manche öffnet er Welten.
Meine Liebe für die Magie der Obertöne führte mich zum Singen und dazu, mehr und mehr selbst zu musizieren. Das ist etwas, wofür ich wirklich sehr dankbar bin.
Ein Beispielvideo
Wenn Sie sich im Augenblick unter "Obertongesang" noch nicht wirklich etwas vorstellen können, aber ein wenig Zeit (5:36 min) mitgebracht haben, so können Sie sich mit dem Video "Contemplation" einen ersten Eindruck verschaffen (ein früher Liebling von mir aus dem Jahre 2006; gesungen in der Bottroper Heilig-Kreuz-Kirche, die mit ihrem parabelförmigen Grundriss eine einzigartige Akustik bietet, welche sich sehr gut für das Obertonsingen eignet).
Anmerkung: Das Video wird sich nach Anklicken des Bildes in einem neuen Tabulator öffnen, den Sie einfach wieder schließen können (Für diejeniegen, die es noch nicht wissen: Die Größe des Videos läßt sich durch Drücken der "+"-Taste (z.B. Opera) oder der Tastenkombination: "Strg" und "+" (z.B. Firefox) erhöhen; "Strg" und "null" bringt es wieder auf Normalgröße zurück (geht auch bei "normalen" Webseiten)).
Ich kann nur wärmstens empfehlen, selbst zu Singen, ob Oberton oder auch "normal". Es bringt Schwung ins Leben.
Singen ist etwas Wunderbares, denn es vermag Schmerz zu lindern und Freude zu schenken.
Es ist durchaus meine Absicht, meine bescheidenen Kenntnisse ünd Fertigkeiten im Obertongesang hier in Zukunft weiter auszuführen und (so gut ich es vermag) zu erläutern, wie man es sich beibringen kann. Aber wie das eben so ist, man kommt ja zu nichts.